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Sluitingswedstrijden Roermond (09./10.10.04)

Dagblad de Limburger vom 11.10.2004

Hallo Tempo Segler,
mir wurde von Herrn Maes (Tempo-Segler aus Ophoven) ein Zeitungsbericht zugestellt. Ein Reporter hatte sich bei den Sluitingswedstrijden aufs Startboot begeben und die Regatta verfolgt und fotografiert. Schön getroffen wurden dabei Thorsten und Julia mit der GER 498 hinter dem H-Boot Feld.
Ich habe versucht den niederländischen Text für euch einigermaßen sinnvoll zu übersetzen.

Viel Spaß damit.

Fliegende Türen segeln auf dem Südgewässer

Die Ruder und Segelvereinigung Roer und Maas organisierte am vergangenen Wochenende die letzte Regatta der Saison. Eine offene Regatta mit Teilnehmer aus dem In- und Ausland. Während es für Außenstehende am Ufer nach einem Durcheinander von Booten aussieht, die willkürlich um ein paar Bojen segeln, ergibt sich ein interessantes Schauspiel wenn man das Rennen aus der Mitte des Gewässers verfolgt, nämlich vom Boot der Regattaleitung aus.

Schon der Start ist ein Phänomen, bei dem durch Timing und Technik die Spezialisten vom "Rest" getrennt werden. Vorm Start meldet sich jedes Boot bei der Regattaleitung an. Die Route um eine Anzahl von Bojen wird abhängig vom Wind angezeigt. Die komplette Kommunikation zwischen Seglern und der Regattaleitung erfolgt mittels Tafeln und Flaggen. Gestartet wird zwischen einer gedachten Linie zwischen zwei Bojen, die jedes Boot im exakt richtigen Moment überqueren muss. Es folgt eine Abzählprozedur mit Hilfe von langen und kurzen Schallsignalen. Es erinnert an den Start eines Space-Shuttels. Jedes Boot kann mitzählen und hat dadurch die Möglichkeit im Augenblick des Starts so dicht wie möglich an der richtigen Stelle vor der Linie zu sein.

Wer sich verschätzt, segelt zu früh über die Linie und muss eine extra Runde drehen um trotzdem noch gültig zu starten. Mit einem Zeitabstand von 5 Minuten werden die verschiedenen Bootsklassen gestartet. Die größte und schnellste Klasse sind die H-Boote. Bei idealem Wind, also schräg von hinten, erreichen diese Boote eine Geschwindigkeit bis zu 30km/h. Danach starten die anderen in den Klassen Splash, Finn, 16qm (die einzigen Holzboote) und die Scow-Tempo, welche durch ihr flaches Erscheinungsbild auch gerne "Fliegende Tür" genannt wird.

Die Besatzung der größeren Boote besteht aus 2 oder 3 Personen. Mann und Frau oder Vater und Sohn sind die häufigsten Kombinationen. Gewinnen kannst du jedoch nur mit einem perfekt eingespieltem Team, erklärt mir einer der Wettfahrtleiter.

Ein weiterer Fehler, den Anfänger gerne machen, ist das Durchsegeln der Startlinie während der Wettfahrt, das darf man nämlich nicht. Nach dem Start, der immer gegen den Wind erfolgt, kommen die Segler noch einige Male an der Start-/Ziellinie entlang, aber durchfahren dürfen sie die nicht, sonst erfolgt unwiderruflich die Disqualifikation. "Schade für die Deutschen in einem H-Boot, aber sie sind raus!" ruft Wettfahrtleiter Lauren van de Bruggen, der hier alles gut unter Kontrolle hat. "Es ist hart, aber so hat jeder lernen müssen Es darf einfach nicht sein, fertig aus! Sie werden es schon noch beim Zieleinlauf zu hören bekommen, denn dann hupen wir sie nicht ab und sie wissen dann automatisch dass etwas falsch war."

Weiterhin muss hier jede Boje von Steuerbord nach Backbord umrundet werden, aber dabei macht hier keiner Fehler, sagt die Wettfahrtleitung. Während der Wettfahrt geht es darum wer sein Boot am besten trimmt, am schnellsten wendet und den richtigen Kurs steuert. "Der Wind ist für alle gleich" sagt van Bruggen. Aber man muss natürlich schon rechtzeitig kommen.
Eine halbe Stunde nach seinem Start kommt Job Janssen, Mitglied bei Maas en Roer, mit seinem Splash "Porsche" angesegelt. Am Samstag war er zweimal Dritter und einmal Zweiter, am Sonntag jedoch verwechselt er die Startzeiten und kommt viel zu spät. "Ich dachte der Start ist um zwölf Uhr" entschuldigt er sich. Noch völlig fertig wegen dieser Katastrophe kentert sein Boot auch noch, während er auf den nächsten Start wartet. Mit beiden Füßen auf dem Schwert zieht er seinen Porsche wieder nach oben.

Fast zwei Stunden nach dem Start erreicht das H-Boot von Hans Peulen als erstes Boot die Ziellinie. Anschließend machen sich die Segler bereit für die nächste Wettfahrt.